Eisenmangel, Eisenmangelanämie


Eisenmangel / Eisenmangelanämie



Eisenmangel (Sideropenie) ist weltweit einer der häufigsten Mangelerscheinung, 58 Prozent der Frauen und 14% der Männer sind nicht ausreichend mit Eisen versorgt.


Oft wird ein Eisenmangel nicht erkannt oder falsch behandelt. Beispielsweise bei Jugendlichen, die spotlich sehr aktiv sind oder Mädchen und junge Frauen. Die Mehrheit erschöpfter Frauen im Menstruationsalter leidet an einem Eisenmangel (Ferritin <50 ng/ml) bei einem normalen Hämoglobin. Aufgrund von Untersuchungen ist der heute noch gültigen untere Normwert (10-30 ng/ml) für Ferritin nach oben zu korrigieren.


Eisenmangel kommt auch oft bei Kindern, Leistungssportlern und alten Menschen vor. Mehr erstaunt wohl die Tatsache, dass viele Kinder sowie auch alte Menschen an einem Eisenmangel lei- den. Da diese beiden Altersgruppen keine rezidivierenden Blutungen aufweisen, dürfte der Verdacht aufkommen, dass das durch die Nahrung aufgenommene Eisen für einen normalen Eisenstoffwechsel bei diesen Betroffenen nicht genügt.


Der Körper kann das Spurenelement Eisen nicht selbst herstellen, es wird ausschliesslich aus der Nahrung bezogen. Somit ist der Körper auf eine ausreichende Zufuhr eisenhaltiger Lebensmittel angewiesen.

 

Symptome bei einem zu tiefen Ferritinwert (Ferritin < 50 ng/ml) im Blut.  

  • Leitsymptom: Physische und/oder psychische Erschöpfungszustand mit allgemein verminderter Belastbarkeit. Die Frauen sind oft energie- und lustlos, müde, antriebsarm. Burnout (natürlich gibt es auch andere Gründe für diesen Zustand).
  • Bei Sportler: reduzierte Leistungsfähigkeit, raschere Bildung von Milchsäure in der Muskulatur, verbunden mit Muskelkrämpfen. Durch Schweiss geht Eisen verlohren.
  • Depressive Verstimmung, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Wetterfühligkeit.
  • Konzentrationsstörungen, Lustlosigkeit, Nervosität.
  • Verhaltens- und Nervenstörungen bei Kindern, ADHS, ADS, die Entwicklung der Kinder ist besonders auf der sozialen Ebene stark verlangsamt.
  • Haarausfall (bei schwerem Eisenmangel). Haare: spröde, brüchig.
  • Blasses Gesicht, Blauverfärbung des Lidrandes, blasse Schleimhäute.
  • Schleimhautveränderungen des Rachens und der Zunge, des Magens und Dünndarms mit Schluckstörungen und Brennen.
  • Risse in den Mundwinkeln (Mundwinkelrhagaden). DD: Auch bei Vitamin B2 (Riboflavin) Mangel.
  • Zunge: Zungenbrennen (DD: auch bei Gastritis, Perniziöser Anämie), atrophische Zungenschleimhaut (DD: auch bei perniziöser Anämie), atropische, glatte entzündete Zunge (Papillen sind verschwunden). Rötung und Entzündung der Zungenspitze, der Papillen der Zungenspitze (DD: auch bei Perniziöser Anämie).
  • Erhöhte Infektanfälligkeit.
  • Kälteüberempfindlichkeit, Störungen der Wärmeregulation.
  • Ösophagitis und Dysphagie (auch bei Perniziöser Anämie, aufgrund von Vitamin B12 Mangel).
  • Bei Eisenmangel in der Schwangerschaft wird die Entwicklung des Fötus im Mutterleib verlangsamt, was sich später in Störungen in der mentalen und motorischen Entwicklung des Kindes und durchschnittlich niedrigeres Geburtsgewicht des Neugeborenen ässern kann. Erhöhter Anteil von Frühgeburten.
  • Unerfülltem Kinderwunsch.
  • Schilddrüsenunterfunktion. Eisen ist ebenfalls ein essentielles Mineral in Sachen Schilddrüsengesundheit. Es wird unmittelbar für die Herstellung der Schilddrüsenhormone verwendet, so dass ein Eisenmangel auch die Schilddrüse schwächt.
  • Hashimoto-Betroffene leiden oft an Eisenmangel.
  • Eisen ist für Bildung von Hormonen wichtig wie Serotonin, Dopamin, Melatonin sowieCortisol, Schilddrüsen- und Geschlechtshormone. Bei Mangel dieser Hormone kann das auch an einem Eisen-Mangel liegen. Weil durch die Eisengabe verbesserten sich die Hormonproduktionen.
  • Blutarmut (Anämie) im Spädstadium.


Ursachen

  • Humoralmedizinische Pathophysiologie: Trocken / Kalt.
  • Mikronährstoffmängel.
  • Hormonelle Komponente.
  • Übersäuerung.
  • Unzureichende Eisenzufuhr mittels der täglichen Nahrung z.b. durch ungesunde Ernährungsweise, Schlankheitskuren, Durchfälle, ...
  • Hohe Eisenverluste durch starke Menstruation (80 ml), Blutungen, Blutspenden, Operation, Verletzung, Blutungen aus dem Verdauungstrakt (bei blutende Magen-Darmgeschwüre, Darmkrebs, entzündlichen Darmerkrankungen), Dialyse,
  • Erhöhter Bedarf bei Kindern im Wachstum, in der Schwangerschaft, und in der Stillzeit. Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an Eisen generell erhöht. Wird diesem Fakt nicht Rechnung getragen, so entsteht ein Eisenmangel, der sich natürlich auch auf den Fötus auswirkt. Einen Mangel an Eisen können auch Babys und Kinder haben, durch Eisenmangel der Mutter. Besonders bei Babys und Kleinkindern kann ein solcher Mangel gravierende Folgen auf deren Gesundheit haben.
  • Beim Säugling: Ernährung mit Kuhmilch erhöht Eisenverluste via Stuhl.
  • Störungen der Eisenaufnahme durch hohe Zufuhr von Faktoren, die die Eisen-Resorption hemmen.
  • Nierenerkrankungen ... um nur einige zu nennen.


    Labor-Analysen

    • Blut-Analyse: Eisenwerte/ Entzündungswert. Ferritin, Eisen, Transferrin, Transferrinsättigung, löslicher Transferrinrezeptor, hsCRP.
    • Mineralstoffe/Spurenelemente: Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium, Zink, Kupfer
    • Aminosäuren: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Citrullin, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Taurin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin. Weitere: Carnitin, Glutathion.
    • Vitamine: Vitamin A, C, B2, B6, B12, Folsäure.
    • Hormonstatus
    • Stuhl-Analyse


    Schulmedizinische Therapie

    Die Eiseninfusion oder Eiseneinnahme als Therapiestandart bei Eisenmangel ist oft nur vorrübergehend hilfreich, immer wieder kommen Menschen zu mir in die Praxis bei denen ihr Körper das Eisen trotzdem nicht aufnimmt.


    Eisen-Überdosierung

    Anderseits kann sich eine Überdosierung auch schädlich auswirken. Davon sind insbesondere Menschen betroffen, die an Hämochromatose, einer Regulationsstörung der Eisenaufnahme im Darm, leiden. Das Eisen reichert sich im Verlauf der Krankheit in der Leber an und führt dort zu einer Siderose und weiteren Organschäden. Weiterhin steht Eisen im Verdacht, Infektionskrankheiten zu fördern, da die Erreger zur Vermehrung ebenfalls Eisen benötigen. Auch maligne Tumor enthalten viel Eisen, ausserdem kommt es bei einigen neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise der Parkinson- oder auch der Alzheimer-Krankheit zu Eisenablagerungen in bestimmten Bereichen des Gehirns.