Naturheilpraxis Exer
LM-Potenzen der Homöopathie


LM-Potenzen der Homöopathie


Was sind LM-Potenzen?

Samuel Hahnemann war sein Leben lang auf der Suche nach einer idealen Therapie für seine Patienten. Sein letztes Forschungsergebnis waren die 50.000er Potenzen (dynamisieren der Kraft), heute bekannt unter der Bezeichnung LM-Potenzen (L = 50 / M = 1.000) oder Q-Potenzen. Mit der Arzneiform der LM-Potenzen hat Hahnemann Medikamente entwickelt, die sanft und gleichzeitig tief wirken. 


LM-Potenzen sind auch heute noch wenig bekannt. Samuel Hahnemann hat diese Arzneiform erst am Ende seines Lebens entwickelt und hatte nicht mehr die Möglichkeit sein neues Wissen zu verbreiten. Somit gerieten die LM-Potenzen für viele Jahre in Vergessenheit.


Fast hundert Jahre nach Hahnemanns Tod wurde das neue Potenzierungsverfahren, das Hahnemann im § 270 des Organon 6. Auflage beschrieb, durch Robert Flury (1903 – 1977) im Jahre 1942 wiederentdeckt.

Jost Künzli von Fimelsberg begann 1948 mit den Quinquagintamillesimalpotenzen zu arbeiten. Er war es wohl, der die heute verwendete Bezeichnung Q-Potenz etablierte.


Der Schweizer Homöopath Dr. A. Voegeli wiederum hat durch Vorträge, Veröffentlichungen und durch sein Buch "Heilkunst in neuer Sicht" die LM-Potenzen insbesondere in Deutschland bekannt gemacht. 


Spezielle Herstellungsvorschriften sind seit 1978 im jeweils gültigen Homöopathischen Arzneibuch (HAB) zu finden.


Wie werden LM-Potenzen hergestellt?

  • Verreibung (Trituration) der Ausgangssubstanz (Arzneipflanzen möglichst frisch) bis zur C3. 
  • Verdünnungsschritte von 1/50.000 mit 100 Schüttelschlägen ab der C3
  • Wechsel zwischen flüssigem und festem Trägermedium (ethanolische Lösung / Mohnsamen-grosse Globuli).


Hahnemann hat im Organon 6. Auflage in den Paragrafen über die Behandlung mit den LM-Potenzen nicht nur ein optimiertes Potenzierungsverfahren aufgezeigt, sondern zusätzlich die aufgeteilte bzw. in Abständen erfolgende Gabe, verändert durch Schütteln, als die optimale Form der Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln beschrieben.


Wie werden LM-Potenzen eingenommen?

Die Einnahme der LM-Potenzen werden in der Naturheilpraxis Exer seit über 20 Jahren in flüssiger Form verschrieben.


Das Fläschchen, das Patienten bekommen, ist komplett mit Arzneiflüssigkeit gefüllt. Vor der ersten Einnahme müssen ca. 50 Tropfen (ca. ¼ des Flascheninhaltes) in das Waschbecken ausgegossen werden. Das ist sehr wichtig und hat nichts mit Verschwendung zu tun, sondern schafft den nötigen Platz zum Schütteln.
Man braucht von jedem Fläschchen sowieso nur ca. die Hälfte und es wurde nur zum Verschicken (damit es auf dem Transportweg noch nicht verschüttelt wird) komplett aufgefüllt!


Die folgenden Punkte wiederholen sich jetzt jeden Tag:

  1. Das Fläschchen wird 8-10 mal kräftig geschüttelt – von oben nach unten auf die Hand oder ein Buch schlagend.
  2. Tropfen Sie 2-3 Tropfen direkt auf die Zunge oder auf einen Plastiklöffel geben
  3. am nächsten Tag wieder mit Punkt 1 anfangen.


Das Medikament bitte 1mal täglich möglichst immer ungefähr zur selben Zeit einnehmen.

Eine ¼ Stunde vor und nach der Einnahme:

  • nichts essen, trinken oder lutschen
  • nicht die Zähne putzen
  • keinen auffälligen Geschmack im Mund haben
  • Keinen starken Geruch im Raum oder an sich selbst haben, z.B. Parfum.


Reisen

Das Medikament soll nur jeweils direkt vor der Einnahme kontrolliert verschüttelt werden. Daher das angebrochene Fläschchen nicht mit auf Reisen nehmen, mit sich herumtragen oder im Auto aufbewahren (da das Medikament andernfalls ja hierdurch schön ständig verschüttelt würde). Wenn Sie einige Tage verreisen, machen Sie einfach eine Einnahmepause und lassen das Medikament zuhause. Bei längeren Reisen sprechen die Praxis an.


Was sind die Besonderheiten bei der Anwendung von LM-Potenzen?

  • Tägliche, zweitägige, evtl. auch seltenere (z.B. wöchentliche) Gabe.
  • 10maliges Aufschlagen der Arzneiflasche zur Modifizierung des Dynamisationsgrades
  • Aufsteigende Potenzgrade, mit den niederen beginnend.
  • Ermittlung der individuell notwendigen Gabengrösse anhand der Sensibilität und Irritabilität des Patienten.
  • Steigerung der Gabengrösse bis zur Spätverschlimmerung oder bis zum Erreichen einer veränderten Symptomatik des Patienten, welche die Folgearznei bestimmt.


Warum wird vor der Einnahme das Fläschchen geschüttelt?

Vor jeder Einnahme wird das Fläschchen 8-10mal geschüttelt durch Aufschlagen gegen einen Gegenstand wie auf ein Buch oder in die Handinnenfläche. Dadurch gibt es Spaltungen der Nano-Partikel der Ausgangssubstanz im Fläschchen was die die Zahl der Nano-Partikel und damit die Wirkung verstärkt. Danach werden 3 Tropfen auf die Zunge gegeben.


Wird etwa z.B. vor jeder Einnahme oder im Herstellungsprozess nur zweimal geschüttelt, so ist die Dynamisierung vergleichsweise sanfter als bei zehn oder gar hundert Schlägen. 


Wie oft werden LM-Potenzen eingenommen?

Die niedrigen LM-Potenzen als Tropfen wie LM1-6 in der Regel 1mal täglich bis 1mal alle zwei bis drei Tage oder in noch grösseren Abständen. Mitentscheidet ist die Sensibilität und Irritabilität des Patienten wie er auf das Heilmittel reagiert. 


Je höher die Potenz z.B. LM 12-24 desto stärker wirkt es in der Regel, vorausgesetzt das es nach der Ähnlichkeitsregel gewählt wurde.

Obwohl es ja von Potenzstufe zu Potenzstufe jeweils 50,000er Verdünnungen sind spüren und reagieren Probanden und Patienten teilweise stark bzw. die Heilkraft ist eindrücklich. Das kommt daher weil von Potenzstufe zu Potenzstufe bei der Herstellung jeweils 100 Schüttelschläge gemacht wurden.  


Wie lange werden LM-Potenzen eingenommen?

Zeigen sich deutlich erste Besserungszeichen, ist die Gabengrösse richtig gewählt und sollte vorerst in gleicher Grösse beibehalten werden. Bei deutlich fortgeschrittener Besserung der Krankheitssymptome des Patienten ist im Verlaufe der homöopathischen Kur eine Gabenvergrösserung notwendig. Dies ist zu unterscheiden vom Wechsel zu den höheren Potenzen, s. § 280 ORG 6).


Der Zeitraum der Einnahme kann erfahrungsgemäss einige Monate betragen z.B. mit einer LM6 Potenz in einem 30 ml Fläschchen von dem täglich 3 Tropfen genommen werden reicht ca. für 200 Tage. Wenn die Tropfen z.B. nur alle 3 Tage genommen werden entsprechend länger bis das Fläschchen leer ist.


In dieser Zeit ist so ca. nach 8 Wochen der Einnahme eine Verlaufskontrolle sinnvoll damit der Homöopath sehen kann wie das Mittel gewirkt hat und ob die Dosis und Potenz gut gewählt sind und es noch angezeigt ist. 

Bei starken Erstreaktionen bzw. hoher Sensibilität und Irritabilität kann es auch sein, dass nur 1 Tropfen pro Woche, aus dem 2 Wasserglas reicht.


Grob gesagt werden LM-Potenzen so lange gegeben, wie sie den Zustand des
Patienten bessern oder stabilisieren. Zeigt sich kontinuierliche Besserung bleibt man bei dem Heilmittel und der Gabengrösse und dem Gabenintervall.

Patienten sollten sich immer melden, wenn Sie eine Veränderung oder Verschlimmerung der Symptome wahrnehmen oder sich über einen längeren Zeitraum gar nichts tut.

Was wenn starke Reaktionen auftreten nach der Einnahme?

Durch die Einnahme kann auch zu starken Erstreaktionen kommen, auch Heilungskrisen genannt oder es kann zu einer deutlichen Verschlechterung vorhandener Beschwerden kommen.


Ein Fortschreiten der Krankheit ist dabei von einer Verschlechterung durch zu grosse Arzneimittelgaben zu unterscheiden. Werden die dem Patienten bekannten Beschwerden nur für kurze Zeit in leichter, unbeschwerlicher Form spürbar, ist es nicht nötig, die Dosierung zu verändern. Es zeigt sich meist, dass diese Beschwerden mit weiteren Einnahmen nicht mehr auftreten.


Erfolgt eine deutliche Verschlechterung vorhandener Beschwerden nach dreitägiger Einnahme, muss die Einnahme der Arznei pausiert werden. Nach Abklingen der Verschlimmerung und danach eventuell beginnender Besserung kann mit einer kleineren Gabe oder/und verändertem Einnahmeintervall weiter behandelt werden. Selbst wenn die Verschlechterung in der Einnahmepause nicht abklingt, sollte unbedingt ein Behandlungsversuch mit einer kleineren Gabe gemacht werden, bevor ein neues Arzneimittel versucht wird.


Wenn starke Erstreaktionen auftreten wegen hoher Sensibilität oder Irritabilität, kann zunächst 1 Tropfen in ein Glas mit etwa 2 dl Wasser gegeben werden. Mit einem Teelöffel wird von der Teelöffelspitze ein Tropfen aus diesem 1. Glas 1mal täglich eingenommen (Testdosis) und der Rest weggeschüttet. Direkt vor und nach der Arzneieinnahme soll nicht gegessen oder getrunken werden. So wird täglich bzw. zweitägig verfahren.

Vor jeder Tropfenentnahme ist das Arzneifläschchen 10 mal kräftig in den Handballen aufzuschlagen.

Bei erhöhter Reaktionsbereitschaft des Patienten ist die Einnahme aus dem 2. oder 3. Glas erfahrungsgemäss angemessener. Dazu wird ein Teelöffel der Arzneiauflösung aus dem ersten Glas in ein zweites Glas gegeben und wieder mit Wasser aufgefüllt und dies, wenn nötig, für das 3. Einnahmeglas nochmals wiederholt (s. auch Anmerkung zu § 248 des ORG 6).


Nach 3 Tagen, spätestens nach 7 Tagen, muss sich der Patient melden (telefonische Konsultation), um sicherzustellen, dass Gabengrösse und Einnahmeintervall für den Patienten passend gewählt worden sind.


Diese vorsichtige Vorgehensweise erspart überraschende, allzu heftige Wirkungen der Arznei auf den Patienten, denn die individuelle Reaktionsbereitschaft ist schwer im Voraus einzuschätzen. Sie zeigt sich erst durch die Arzneieinnahme. Eine Dosissteigerung ist problemlos möglich, wenn der Patient grössere Arzneigaben benötigen sollte. Diese niedrige Dosierung ist also als eine Vorsichtsmassnahme zu verstehen, da es möglich ist, dass einige Patienten sehr empfindlich auf den Arzneireiz reagieren.


Wann das Heilmittel absetzen?

Wenn es nach nichts mehr bewirkt, oder sich neue Symptome zeigen, die deutlich nach einem anderen Mittel verlangen, oder wenn der Patient geheilt ist (idealerweise, wenn sich nach einer längeren symptomfreien Phase eine Spätverschlimmerung einstellt).


Wann die LM-Dosis erhöhen?
Eine Steigerung der Gabengrösse kommt in Frage, wenn nach einer deutlichen
Besserung unter dem Mittel eine Stagnation erfolgt, oder wenn ein Stressfaktor den Heilverlauf gebremst oder die Symptome verschlimmert hat. Jede Steigerung sollte in kleinen Schritten erfolgen. 


Artikel:



Aktualisert: 04.10.2024



Quelle:

  • Hans Peter Exer, dipl. Naturheilpraktiker TEN, dipl. klassischer Homöopath
  • https://arcana.de/was-sind-lm-potenzen

  • http://webarchiv.naturheilpraxis.de/nh/archiv/2008/nhp10/a_nh-08_10_klass_homoeopathie01.html

  • https://praxis-ganderkesee.de/leistungen/homoeopathie/haeufige-fragen-faq-zur-hom-therapie/einnahmevorschrift-lm-q-potenzen/