Naturheilpraxis Exer
Psorinum


Psorinum


Ausgangssubstanz:

Serös-eitrige Flüssigkeit aus einem Krätze-Bläschen der Krätze-Milbe „Sarcoptes scabiei» von der Haut eines Menschen.


Psorinum ist durch C. Hering nach der Arzneimittelprüfung als erste Nosode 1833/34 in die Homöopathie eingeführt worden.


Humoralmedizinisches Temperament: Schwarze Galle, mangelnde Lebenswärme.


Psorinum wirkt nur im alkalischen Milieu (S. Seutemann, R. Kastner).   

Bei einer Infektion mit der Krätze-Milbe, kann mit Psorinum die Krätz-Milbe nicht beseitigt werden, es sind andere äussere Massnahmen notwendig wie Lavendelöl!


Wirkort: Haut, Lymphsystem und Lymphdrüsen, Ohren, Atmung, Darm, Verdauung und Assimilation.


Gemüt: Starke Unruhe tagelang vor oder während eines Gewitters (C. A. Allen), stürmisches Wetter. Traurige und verzweifelte Stimmung. Sucht zur Einsamkeit. Zukunftsangst. Stimmungswechsel von manisch-depressiv zu Heiterkeit. Minderwertigkeitskomplex.


Haut: Chronische Hautausschläge aller Art (O. Julian). Ekzem, Neurodermitis, Psoriasis. Chronisches Ekzem der Kopfhaut (O. Julian).

Schorfiges Ekzem hinter den Ohrmuscheln mit stinkender Absonderung (O. Julian).

Hautausschläge an den Ohren, in den Gelenkfalten und am Nagelbett (O. Julian).

Die Nägel brechen ab (O. Julian).

Trocken-rissige Haut jeden Winter, wird besser im Sommer.


Die Verschlimmerung der Hautausschläge durch Kälte, v.a. im Winter (H. Voisin, O. Julian), durch Anstrengung, Bewegung (K. Stauffer) und die Besserung der Hautausschläge im Sommer (H. Voisin) sind wesentliche Modalitäten von Psorinum, die nicht viele homöopathische Arzneimittel aufweisen.

Juckreiz < durch Bettwärme (K. Stauffer), nachts (K. Stauffer), Waschen und Wolle (H. Voisin). Juckreiz schlimmer in Wärme und beim Auskleiden. Kratzen bis es blutet.

Synthethische und Wollkleidung rufen Strimen auf der Haut hervor (C. R. Coulter).

Heftiger Nesselausschlag, der den ganzen Körper bedeckte durch Baden im See, Wasserbecken, Luftzug, milder Regen.


Fallbeschreibung aus der Praxis:

Bei Neurodermitis mit diesen Modalitäten < Winter, > Sommer hatte ich mehrere Erfolge v.a. mit der Potenz LM6, die über mehrere Monate gegeben wurde.

Die Potenzsteigerung im Verlauf der Kur von LM6, zu LM12, dann zu LM18 führte meist bei LM18 zu einer Stagnation des Heilungsverlaufes bei Neurodermitis, so dass ich wieder zur LM6 (Firma Schmid-Nagel) zurückkehrte, was den Heilungsverlauf dann wieder begünstigte (H. P. Exer).    


Heftiger Nesselausschlag, der den ganzen Körper bedeckte durch Baden im See, Wasserbecken, Luftzug, milder Regen. In einem Fall bauten Psorinum C200, dann 1 M und darauf 10 M in grossen Intervallen gegeben, die Widerstanskräfte wieder auf (C. R. Coulter).


Schmutzig aussehende gelbbraune Hautfarbe obwohl er sich sorgfältig pflegt (Hering), die Haut ist nicht sauber zu kriegen. Seine Haut nacht den Eindruck, als würde er sich nie waschen, sie ist rau, fettig, wie in Öl gebadet (Allen).

Voller Äderchen und vergrösserte Venen (Kent).

Übler Körpergeruch trotz Waschen (C. R. Coulter). Widerwärtiger „ashafter“ Geruch der ausgeatmeten Luft, der Absonderungen der männlichen Geschechtsorgane, des Durchfalls, des Ausfluss, der Monatsblutung, Ohrenfluss, der offenen Geschwüre.

Heisse Bäder oder Duschen verschlimmert den Geruch der Ausdünstungen.

Schwitzen verschlimmert den Geruch der Ausdünstungen.


Allergien: Psorinum ist das beste Mittel zur Prävention und Prophylaxe, um die konstitutionelle Resistenz gegen Allergien, Asthma und Heuschnupfen zu stärken.

Allergisch und übersensibel auf die ganze Welt (C. R. Coulter).

Heuschnupfen ist einer am schwierigsten zu behandelten Beschwerden (Kent; zitiert von C. R. Coulter). Bei Heuschnupfen ohne Ezem können hoche Potenzen angewendet werden (H. P. Exer).

Heuschnupfen im Frühling, vorher Asthma und Ekzem (O. Julian).

Wird das Mittel, um die Anfälligkeit herabzusetzten, in der 1 M oder 10 M-Potenz gegeben, und zwar vorzuhgsweise ein paar Wochen vor dem Einsetzten der Symptome, kann dieses Leiden gelindert, unter umständen sogar geheilt werden (C. R. Coulter).        

Geruch von Abgasen < indem diese sie tagelang ausser Gefecht gesetzt war (C. R. Coulter).

Das Mittel Psorinum hatte ich selbst von meinem damaligen Homöopathie-Lehrer bekommen etwa Februar 2002 in der 10'000 Potenz, die ich jeweils einmal abends drei Tage hintereinander einnehmen musste. Im darauffolgenden Frühling hatte ich zu meiner Überraschung keinen Heuschnupfen, das wurde mir klar als ich an einem Heufeld vorbei ging und auch sonst den ganzen Sommer keinen Heuschnupfen hatte (H. P. Exer).


Eines der ersten Prinzipien der klassischen Homöopathie ist, dass die Mittel auf Grund der Totalität der Symptome verschrieben werden, nicht nur wegen einem oder zwei Schlüsselsymptomen. Gelegentlich muss jedoch selbst der standhafteste Purist sich über Prinzipien hinweg setzten. Einer der Anlässe ist der routinemässige präventive Gebrauch von Psorinum bei Anfälligkeiten gegen Umweltreizstoffe (C. R. Coulter).


Atmung: Asthma < bei Kälte, im Winter, > bei flacher Lage mit vom Körper entfernten Arme (O. Julian). Asthma und Heuschnupfen zusammen im Winter < und im Sommer > (H.P. Exer). Asthma und Ekzem wechseln sich ab, ohne dass die eine oder andere Krankheit ganz verschwindet (O. Julian).

Atmung < durch frische Luft (C. M. Boger).

Atemnot nach einem kurzen Spaziergang (J. Kent), < im Sitzen oder Stehen, > Liegen.

Husten < im Liegen (C. M. Boger). Husten < im Winter (O. Julian).


Kopf: Kopf ist empfindlich gegen Kälte, trägt selbst im Sommer eine Mütze, einen Hut oder ein Kopftuch. Kopfschmerzen occipidal und Stirn oder Migräne durch Kälte verschlimmert. Essen, Einhüllen, des Kopfes oder Nasenbluten bessern die Kopfschmerzen.


Allgemeines: Mangelnde Lebenswärme, friert selbst im Sommer.

Abnorme Empfindlichkeit gegen Kälte, gegen frische Luft, Luftzug, Wetterwechsel, er holt sich sofort eine Erkältung, Kopfschmnerzen, Nebenhölenentzündung (Sinusitis).

Überempfindlich gegen Pestizide, Raumsprays, Heizungs- und Ventilationssysteme, Pollen, Schimmelpilze.

Empfindlich auf zu helles Licht, lautes Reden, Glockengeläut, Geschmacks- und Geruchsinn äusserst empfindlich (Hahnemann zitiert von C. R. Coulter).

Mangel an vitaler Reaktion bei durchgemachten Infektionen und deren Unterdrückungen sowie deren Folgebeschwerden.

Schwäche und Reaktionslosigkeit nach schweren Erkrankungen, lange Rekonvaleszenz.

Psorinum ist eines der Mittel, das die Kraft hat auch Jahre später nachdem der Heilungsprozess eingesetzt hat durch Psorinum, die Symptome in der umgekehrten Reihenfolge ihres ursprünglichen Auftretens nochmals abgeschwächt erscheinen zu lassen und die dann ganz verschwinden, wie bei einem Film der Rückwärtsläuft.

Wetterwechsel von kalt nach warm erweckt Schmerzen an Narben, alten Verletzungen.
Hypotonie und Herzschwäche.


Modalitäten: Verschlimmerung (<) durch Kälte, im Winter, durch Druck (Atmung?), durch Gehen (Atmung?), durch Unterdrückung, von Ausfluss oder Hautausschlägen, Kaffee, durch Wetterwechsel, vor oder während eines Gewitters (Unruhe), stürmisches Wetter.

Besserung (>) beim Hinliegen (Atmung?), Liegen mit Kopftieflage (C. M. Boger), beim Essen (Heisshunger?), fester Druck, Wärme, Sommer.


Antidot: Verschlimmerung wie Hautauaschläge durch hohe Potenzen von Psorinum werden gelindert durch wochenlange Anwendung von Sulfur in niedriger Potenz, danach konnte wieder mit Psorinum in einer niedigeren Potenz weiter behandelt werden (C. R. Coulter).  


Arzneimittelquellen:

Es gibt verschiedenen Arzneimittelhersteller und bei der Firma REMEDIA in Österreich ist unter der Bezeichnung „Psorinum“, die ganze Krätze-Milbe potenziert.

Psorinum in LM Potenzen ist darf von Therapeuten oder Ärzten abgegeben werden nach vorheriger Konsultation.


Quellen:

  • Dr. Henri Voisin, Materia medica des homöopathischen Praktikers, Haug Verlag, 1969, S. 997-1002.
  • Dr. Karl Stauffer, Klinische homöopathische Arzneimittellehre, 1938, 3. Aufl. Johannes Sonntag Verlag, S. 799-802.  
  • Catherine R. Coulter, Portraits homöopathischer Arzneimittel II, Haug Verlag, 3. Aufl., 1998, S. 199-228.  
  • Dr. O. Julian, Materia medica der Nosoden, 1960, Haug Verlag, S. 121-128.
  • C. M. Boger 
  • J. Kent