Borreliose


Borreliose



Borreliose bezeichnet eine Erkrankung durch eine Infektion mit dem Bakterium "Borrelia burgdorferi". Zu unterscheiden sind Infektions-Typ 1-5:

  • Typ 1: War vorher gesund, bekommt einen Zeckenbiss und danach vielleicht eine Wanderröte ohne Beschwerden ... oder vielleicht auch grippale Symptome. Dieser Betroffene funktioniert vom System her recht gut und bei diesen Leuten reichen meist 2-3 Wochen Doxy und der Spuk ist für immer vorbei.
  • Typ 2: Ist ähnlich wie Typ 1, hatte aber vorher schon kleinere oder grössere Baustellen. Vielleicht einen Zinkmangel, der die Immunabwehr etwas einschränkt, vielleicht ein paar Amalgamfüllungen und eine leichte Quecksilberbelastung. Auch er fühlte sich vorher nicht krank. Hier kann es sein, dass 3 Wochen Doxy das Problem nicht lösen, denn das Immunsystem spielt nicht richtig mit. Vielleicht müssen wir erst ein paar Nährstoffe zuführen oder entgiften...
  • Typ 3: Hatte vorher schon einige Probleme, nimmt Medikamente und hat Vorerkrankungen. Hier wirds schwieriger. Hier brauchen wir evtl. härtere AB, die die Borrelien nicht nur hemmen.
  • Typ 4: Hat seine Borreliose schon länger. Die Borrelien sind in verschiedenen Geweben, so dass wir nun verschiedene antibiotische Stoffe brauchen. Evtl. gibt es noch andere Erreger, Viren oder Bakterien, Nährstoffprobleme und Schadstoffe. Wir haben Neurotransmittter- und Hormonprobleme.
    Es ist vollkommen klar, dass ein Antibiotikum in diesem Fall das Problem nicht löst. Die Antibiose ist hier nur ein kleiner Teil der Gesamttherapie.
  • Typ 5: Dieser Betroffene hat eine vielzahl von Erregern plus das Spektrum von Typ 4. Die Frage ist, welcher der Erreger die Hauptbeschwerden macht. Die Antibiosen werden so kombiniert, dass sie möglichst viele Bakterien abdecken und die Antibiosen werden ein kleiner Teil der Gesamtherapie zwischen Immunmodulation, hormoneller Regulierung, Neurotransmitteroptimierung...vielleicht Pilzen, Viren, Parasiten usw. Die klassische Multisystemerkrankung.


Chronische Borreliose

  • Bei wem die Borreliose länger besteht, der hat ein Immunthema. Entweder er hatte es schon vorher, so dass die Erreger sich "festsetzen" konnten oder es geschah durch die Infektion. Ein paar Punkte sind relativ wichtig.
  • 1) Borreliose ist nicht Borreliose. Der eine hat Borrelien und Babesien und der nächste Borrelien und Chlamydien. Diese beiden haben unterschiedliche "Krankheiten" obwohl es überschneidungen gibt. Zum einen ist es eigentlich nicht zulässig in beiden Fällen noch von Borreliose zu reden .... zum anderen wissen wir ja nichtmal, was genau da Ärger macht.
  • 2) Menschen haben nicht nur Erreger, sondern sammeln im Laufe des Lebens mehr oder weniger Schadstoffe und häufig Nährstoffthemen. Schadstoffe können selbst Ärger machen oder aber das Immunsystem darabn hindern optimal zu arbeiten...damit behindern sie z. B. eine Antibiose. Gleiches gilt für Nährstoffmängel. Wer z. B. Zink und B6 Mangel hat, der kann sehr viele bakteriostatische AB schlucken....das eigene Immunsystem wird nicht regulationsfähig sein.
  • 3) Selbst wenn zwei Patienten keine Schadstoffe, keine Nährstoffmängel und keine anderen Erreger hätten...und selbst wenn sie den gleichen Borrelienstamm in gleicher Menge hätten....wären unsere Patienten immer noch unterschiedlich. Die Borrelien wandern im Körper und erzeugen Immunreaktionen. Diese Immunreaktionen verursachen die meisten Beschwerden, nicht die Borrelien.
  • 4) Man stelle sich eine Domino-Kette vor, in der ein Stein den anderen anwirft....der wirft wieder einen an und dieser wirft zwei an...jeder von denen wirft wieder zwei an....usw...
  • Beispiel...vielleicht ist unser erster Stein ein Zinkmangel, der das Immunsystem beeinträchtigt...oder eine Quecksilberbelastung...oder ein Epstein Barr Virus....diese "erlauben" der Borrelie Fuss zu fassen...die wirft das Immunsystem an, auf viele Möglichkeiten...z. B. steigt der Entzündungsmediator TNF. Dieser macht ganz, ganz viel.....z. B. blockiert er den Tryptophanweg zum Serotonin, dem Glückshormon. Nun bekommen wir schlechte Laune oder dEpris und aus Serotonin, wird Melatonin, das Schlafhormon....jetzt bekommen wir Schlafstörungen. Damit aber wiederum entsteht Stress im Gehirn und die Gehirnentgiftung funktioniert schlechter... usw.
  • Was würde passieren, wen ich alle Borrelien entferne aber sonst nichts mache?
  • Bis sich der Serotoninspiegel wieder eingependelt hat, dauert es...und wenn ich noch einen Zinkmangel habe, dann wirds gar nicht, weil Serotonin auch Zink braucht. Mann  wird also trotz erfolgreicher Antibiose weiterhin down sein, Depressionen haben, Schlafstörungen usw. .... und dann kommt jemand und sagt "das Antibiotikum hat nicht angeschlagen". Unsinn! Was ist die Quintessenz aus all dem?
  • Letztenendes muss man genau hinsehen, sehr genau. Es ist gut, einen Arzt zu haben, der die Borreliose erst nimmt und es ist auch gut, jemanden zu haben, der längere Antibiosen gibt. Wer aber nur bei der Antibiose bleibt, der denkt ein wenig zu kurz und hat die Problematik nicht ganz verstanden.
  • Ja, man kann mit den Antibiosen anfangen, wenn man die Erreger kennt...und wenn es besser wird, zieht man es erstmal durch und schaut, was passiert. Viele Therapeuten gehen aber erstmal den anderen Weg und fangen an aufzuräumen, bevor die Antibiose kommt. Tendenziell ist das sogar sinnvoll, bedingt aber oftmals lange Therapien. Ich habe Leute, die schicke ich erst zur Amalgamausbohrung...dann machen wir 2-3 Monate Quecksilberausleitung...dann führen wir 6-8 Wochen Nährstoffe zu...und dann schauen wir nach den Erregern. Leute wie Klinghardt oder Horowitz gehen so vor.
  • Mit was man dann letztenendes behandelt ist natürlich auch den Erregern geschguldet. Was habe ich und was brauche ich dagegen? Borrelien bilden Biofilme....formen Zysten....gehen intrazellulär oder ins zentrale Nervensystem. Es gibt kaum ein Mittel, welches das alleine schafft. Alternative Therapien dauern oft länger und machen auch nicht mehr Spass .... kann man aber machen. Schön ist, wenn man jemanden hat, der Therapieformen kombinieren kann, aber das ist selten. Fertige "Programme" wie Klinghardts Lyme-Cocktail sind nur eine Basis. Man kann damit arbeiten, wobei es wie gesagt, meist noch länger dauert .... und oft sogar teurer ist. Der Trick ist aber Dinge zu kombinieren, so dass sich synergistische Effekte bilden. In Kombination sind manche Mittel stärker als alleine. Würde ich aber nicht als selbstversuch raten.

 

Leiden Sie unter Borreliose oder wissen es nicht genau? Und jetzt? Wäre es nicht einen Versuch wert einen anderen Weg zu gehen?