Naturheilpraxis Exer
Cluster-Kopfschmerz


Cluster-Kopfschmerzen


Was ist Cluster-Kopfschmerz? 

  • Bei über 90 % der Patienten beginnt der Schmerz in der Augenregion. Betroffene beschreiben den Schmerz als ein glühendes Messer, das in das Auge gestochen wird oder als einen brennenden Dorn, der in die Schläfe gerammt wird oder auch als  schneidend oder bohrend sich anfühlend.
  • Der Cluster-Kopfschmerz ist gekennzeichnet durch starke einseitige Kopfschmerzen, meist lassen sich die Schmerzen hinter einem Auge und im Bereich der Nasenwurzel örtlich genau eingrenzen. Die Cluster-Kopfschmerz-Attacken kommen plötzlich ohne Vorboten und oft aus dem Schlaf heraus bei über 50 % der Patienten.
  • Der Schmerz kann auch zur Stirn, zum Kiefer, zum Rachen, zum Ohr, zum Hinterhaupt oder in seltenen Fällen auch zum Nacken und zur Schulter ausstrahlen. Der Anstieg der Schmerzintensität ist sehr schnell. Aus dem Wohlbefinden heraus kommt es innerhalb von zehn Minuten zu einem extrem schweren, oft als vernichtend erlebten Schmerz.
  • Begleitstörungen treten ausschliesslich auf der vom Schmerz betroffenen Seite auf. Am häufigsten findet sich mit einer Frequenz von ca. 80 % ein Tränenfluss am betroffenen Auge. Eine Bindehautrötung zeigt sich als zweithäufigstes Begleitsymptom mit einer Häufigkeit zwischen 50 und 80%. Ein hängendes Augenlied mit Pupillenverengung während der Attacke kann bei bis zu 70 % der Patienten beobachtet werden und kann leider nach vielen Attacken auch als Dauerzustand bleiben. Bei ca. 60 bis 80 % zeigt sich eine Schnupfen auf der betroffenen Seite. Gesichtsschwitzen und Gesichtsröten lässt sich ebenfalls auf der betroffenen Seite finden, allerdings tritt diese Störung mit deutlich geringerer Häufigkeit als die vorgenannten Beschwerden auf. Im Frühjahr und Herbst treten Cluster-Kopfschmerz-Attacken häufiger auf. Dies spricht dafür, dass Cluster-Kopfschmerzen möglicherweise durch den Biorhythmus beeinflusst sind. Die einzelnen Perioden können über Wochen, Monate oder Jahre anhalten.
  • In der Regel wiederholen sich diese Schmerzattacken (engl. cluster = Gruppe, Haufen) mehrmals täglich.
  • Meist treten Cluster-Kopfschmerzen zur gleichen Tageszeit (häufig nachts) auf – mitunter viele Jahre bis Jahrzehnte.
  • Bis auf höchst seltene Ausnahmen treten die Cluster-Kopfschmerzen jedes Mal auf derselben Kopfseite auf – nur selten wechseln Cluster-Kopfschmerzen die bevorzugte Seite.
  • Am häufigsten sind die Attacken nachts zwischen 1 Uhr und 2 Uhr zu beobachten. Bei vielen Patienten ist es immer die selbe Zeit.
  • Meist handelt es sich um 1-3 Attacken pro Tag über einen Zeitraum von 4-8 Wochen (Tage bis 4 Monate, gefolgt von einem meist schmerzfreien Jahr, um dann wieder zu kommen. Pausen können aber auch nur Monate oder bis zu 25 Jahre betragen. Nach mehreren Jahren gibt es dann leider manchmal einen Übergang in die chronische Form.
  • Ohne Behandlung dauern die Cluster-Kopfschmerz-Symptome 15 bis 180 Minuten an (durchschnittlich 30 bis 45 Minuten).


Was ist der Unterschied von Cluster-Kopfschmerz zu Migräne?

Manche Cluster-Kopfschmerz-Symptome (wie einseitige und anfallsartige Schmerzen) sind auch für Migräne typisch. Dennoch unterscheiden sich die beiden Formen von Kopfschmerzen deutlich: Anders als bei einem Migräneanfall, in dessen Verlauf sich die Betroffenen zurückziehen, sind Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen während einer Schmerzattacke ruhelos (unruhig) und zeigen einen regelrechten Bewegungsdrang, laufen umher; sie schlagen schmerzgeplagt mit der Faust auf den Tisch oder mit dem Kopf gegen die Wand. Bettruhe wird selten eingehalten. Selten kommen Auren mit neurologischen Symptomen vor, die manchmal während der Attacke andauern. Sie sind allerdings am ehesten ein Grund die Diagnose zu überprüfen. Ausserdem ist Erbrechen, das ein häufiges Begleitsymptom von Migräne ist, beim Cluster-Kopfschmerz nicht üblich. Und/oder treten auf der vom Schmerz betroffenen Kopfseite mindestens eins der folgenden Begleitenden Symptome auf:

  • Tränenfluss am betroffenen Auge (bei ca. 80 %).
  • Augenbindehautrötung (50 - 80%).
  • Hängendes Augenlied (Ptosis) mit Pupillenverengung (Miosis) während der Attacke (bis zu 70 % und kann auch als Dauerzustand bleiben) geschwollenes Augenlid (Lidödem).
  • Schnupfen auf der betroffenen Seite (bei ca. 60 bis 80 %) verstopfte Nase (Kongestion).
  • Verstärkes Gesichtsschwitzen (Stirn und Gesicht) und Gesichtsröten auf der betroffenen Seite (mit deutlich geringerer Häufigkeit als die vorgenannten Beschwerden).


Je nach Verlauf kann man zwei Formen von Cluster-Kopfschmerz unterscheiden – episodische (80 Prozent aller Fälle) und chronische (20 Prozent) Cluster-Kopfschmerzen:

  • Ein episodischer Cluster-Kopfschmerz ist dadurch gekennzeichnet, dass die (eine Woche bis wenige Monate anhaltenden) Beschwerden immer wieder monate- bis jahrelang durch symptomfreie Intervalle unterbrochen sind.
  • Ein chronischer Cluster-Kopfschmerz liegt vor, wenn die Clusterperiode ohne Besserung über ein Jahr andauert oder die Pausen kürzer als vier Wochen sind.

Weitere Bezeichnungen für den Cluster-Kopfschmerz sind u.a.:

  • Bing-Horton-Syndrom.
  • Erythroprosopalgie.
  • Hemicrania angioparalytica.


Wie häufig tritt Cluster-Kopfschmerz auf?

Der Cluster-Kopfschmerz ist eher selten (etwa 69 pro 100.000 Menschen, die Prävalenz- Angaben schwanken zwischen 0,04 bis 0,09). Dies mag mit daran Schuld sein, dass die Diagnose oft nicht gestellt wird. Meist wird jahrelang mit unwirksamen Methoden (wie Spritzen in den Nacken, einfache und starke Schmerzmittel) behandelt. Weil die Attacken auch ohne Behandlung kurz sind, oft mit dem fälschlichen Eindruck einer Wirksamkeit. Die auch bei Gesunden häufigen Abnutzungserscheinungen der HWS müssen besonders oft als vermeintliche Ursache herhalten. Hauptsächlich sind junge Männer (insgesamt kommen auf 1 betroffene Frau etwa 3 betroffene Männer). Überwiegend treten Cluster-Kopfschmerzen um das 30. Lebensjahr herum auf, können sich aber auch schon im Kindesalter entwickeln.


Welche Diagnose gibt es für Cluster-Kopfschmerz?

Beim Cluster-Kopfschmerz ergibt sich die Diagnose anhand der oben beschriebenen Symptome. Mit dem sogenannten Nitroglycerintest ist es möglich, die Cluster-Kopfschmerz-Diagnose zu sichern: Bei diesem Test verabreicht der Arzt eine Nitroglycerinkapsel, die auch zur Behandlung von Angina pectoris zum Einsatz kommt. Wenn das Nitroglycerin Kopfschmerzen auslöst, ist der Nitroglyzerintest positiv – das heisst, es liegen Cluster-Kopfschmerzen vor.


Die Schmerzattacken und die Begleitsymptome auf der von den Cluster-Kopfschmerzen betroffenen Kopfseite kommen auch bei verwandten Kopfschmerzarten vor. Daher kann es in Einzelfällen schwierig sein, den Cluster-Kopfschmerz bei der Diagnose von diesen Kopfschmerzarten abzugrenzen – vor allem von der Trigeminusneuralgie und der Migräne:


  • Die Trigeminusneuralgie ist im Vergleich zum Cluster-Kopfschmerz durch eine kürzere Attackendauer gekennzeichnet, während es
  • bei Migräne typischerweise zu länger dauernden Attacken, Rückzugverhalten und anderen Begleitsymptomen kommt.


Auch ein akuter Glaukomanfall kann ähnliche Beschwerden wie ein Cluster-Kopfschmerz auslösen, was bei der Diagnose zu berücksichtigen ist. Es ist also wichtig, neu auftretende oder bisher unbekannte Kopfschmerzen beziehungsweise einen Kopfschmerz mit nicht eindeutigen Symptomen immer genau abzuklären.


Was für Ursachen gibt es für Cluster-Kopfschmerz?

Die Ursachen für den Cluster-Kopfschmerz sind nicht genau bekannt. Vermutlich steckt eine Fehlregulation biologischer Rhythmen (d.h. der inneren Uhr) hinter den Cluster-Kopfschmerzen; auch erbliche Faktoren kommen als Gründe infrage. Die Modalitäten des Cluster-Kopfschmerzes und dessen Lokalisation weisen nach Ansichten der miasmatischen Homöopathie stark auf das syphilitische Miasma hin (H. P. Exer). Am häufigsten sind junge Männer betroffen. Als Auslöser für die einzelnen Cluster-Kopfschmerz-Attacken können verschiedene Faktoren wirken, zum Beispiel:


  • Tyramin- und/oder histaminhaltige Lebensmittel wie Schokolade, Nüsse, Käse, Tomaten und Zitrusfrüchte
  • Alkohol
  • Rauchen, Nikotin
  • flackerndes Licht (Fernseher, Kino), helles Licht?
  • Aufenthalte in grosser Höhe (Flugzeug, Gebirge)
  • körperliche Anstrengung
  • gefässerweiternde Medikamente
  • Wärme (möglicherweise)
  • Pille (soll manchmal ein Auslöser sein)


Alkohol triggert bei empfindlichen Patienten eine Attacke innerhalb von 5 bis 45 Minuten nach Konsum bereits einer kleinen Menge. Da dies nicht jedes Mal, sondern nur in 70 bis 80 Prozent der Fälle auftritt, wenn ein dafür sensibler Patient Alkohol trinkt, wird dieser Mechanismus oft nicht erkannt. Im Hinblick auf die mögliche Provokation von Attacken durch Alkohol und vasodilatorische Substanzen wie Nitrate oder Histamin sollte der Patient angehalten werden, solche Stoffe zu vermeiden. Dazu ist auch eine genaue Medikamentenanamnese erforderlich.


Die Kopfschmerzen treten im Gegensatz zur Migräne nicht gehäuft im Rahmen der Menses auf und verschwinden meist während der Schwangerschaft.


Dass – wie früher vermutet – der Cluster-Kopfschmerz durch eine Entzündung erweiterter Blutgefässe im Gehirn entsteht, ist heute ausgeschlossen. Stattdessen gilt inzwischen eine Fehlregulation biologischer Rhythmen – also der inneren Uhr – als wahrscheinliche Ursache für den Cluster-Kopfschmerz. Gegen rein gefässbedingte Kopfschmerzen spricht, dass der Cluster-Kopfschmerz oft zur gleichen Stunde im Tagesverlauf auftritt, vor allem ein bis zwei Stunden vor dem Einschlafen oder in den frühen Morgenstunden. Wahrscheinlicher ist daher, dass ein Hirnbereich, der für die Tages- und Schlaf-Wach-Rhythmen verantwortlich ist, beim Cluster-Kopfschmerz aus bisher unbekannten Ursachen verändert ist: Moderne bildgebende Verfahren weisen auf eine Aktivierung solcher Bereiche im Zwischenhirn (genauer: im Hypothalamus) hin. Warum jedoch deutlich mehr Männer als Frauen Cluster-Kopfschmerzen haben, ist noch nicht geklärt.


Möglicherweise hat der Cluster-Kopfschmerz auch erbliche Ursachen: Ein Hinweis hierfür ist die Tatsache, dass sich das eigene Risiko für Cluster-Kopfschmerzen um das 18-Fache erhöht, wenn man einen betroffenen Verwandten ersten Grads hat. Ein Verwandter zweiten Grads mit Cluster-Kopfschmerz hingegen erhöht das eigene Risiko nur um das 3-Fache.


Welche Therapie gibt es gegen Cluster-Kopfschmerz?

  • Im Gegensatz zu anderen primären Kopfschmerzerkrankungen wird der Cluster-Kopfschmerz nur minimal durch psychische Mechanismen beeinflusst.
  • Entspannungsverfahren, Stressbewältigungstechniken und ähnliche Massnahmen, die eine wichtige Rolle in der Therapie der Migräne und des Kopfschmerzes vom Spannungstyp spielen, können den Cluster-Kopfschmerzverlauf nicht bedeutsam verändern.
  • Akupunktur, Neuraltherapie, Biofeedback, Massagen, Manualtherapie, transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) sind beim Cluster-Kopfschmerz sinnlos und verzögert die Aufnahme einer effektiven Therapie.
  • Sofortig anstrengender Sport oder körperliche Betätigung bei Beginn der Attacken bessern bei einem Teil der Patienten die Symptome und manchmal bringt Sport sogar die Attacke zum Verschwinden.
  • Meine Erfahrungen zeigten das eine ganzheitliche naturheilkundliche Behandlung bei Cluster-Kopfschmerzen wirkungsvoll und nachhaltig ist.


Freue mich wenn ich Ihnen helfen kann

Ihr Naturheilpraktiker Hans Peter Exer, Luzern