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Schilddrüsenüberfunktion


Schilddrüsenüberfunktion

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist durch die vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet. Die Überfunktion wird diagnostiziert durch einen zu niedrigen Wert des Regelhormons TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) bei gleichzeitiger Erhöhung eines oder beider Werte für die Schilddrüsenhormone freies T3 (Trijodthyronin) und freies T4 (Levothyroxin). Eine beginnende Überfunktion (auch latente Hyperthyreose genannt) liegt vor, wenn nur der TSH-Wert erniedrigt ist, die Werte für freies T3 und freies T4 aber noch im Normalbereich liegen.


Die Schilddrüsenhormone haben wesentliche Funktionen in der Regulation von Stoffwechselprozessen in beinahe jeder Zelle des Körpers. Bei einer Überfunktion bildet die Schilddrüse zu viele dieser Hormone. Die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) beeinflussen z.B. den Grundumsatz, das Herz-Kreislauf-System, die Atemregulation, die Bildung roter Blutkörperchen, die Darmfunktion, den Knochenstoffwechsel, den Muskelstoffwechsel, den Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel sowie den Umsatz anderer Hormone. Auch die  kognitive (Wahrnehmen, Denken, Erkennen) Leistungsfähigkeit und psychische Befindlichkeit sind in einem erheblichen Umfang von der Schilddrüsenfunktion abhängig. Wie alle Hormondrüsen beeinflusst sie neben dem zentralen Nervensystems auch unsere Stimmungslage, was wir als „Persönlichkeit“ oder „Charakter“ bezeichnen.


Die körperlichen Zeichen einer Überfunktion der Schilddrüse sind:

  • Vermehrtes Schwitzen
  • Gewichtsabnahme
  • Schneller Pulsschlag
  • Höherer Blutdruck
  • Händezittern
  • Muskelschwäche
  • Innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen
  • Häufigerer Stuhlgang, manchmal Durchfall


Diese Ursachen für eine Überfunktion der Schilddrüse sind häufig:

  • Schilddrüsenautonomie ("Heisse Knoten")
  • Morbus Basedow
  • Zu hohe Dosis einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen

Diese Ursachen für eine Überfunktion sind sehr selten:

  • Angeborene Überfunktion
  • Anfangsphase einer Schilddrüsenentzündung mit Freisetzung durch "Zellzerfall"


In Deutschland ist meist eine autonome Funktionsstörung (Autonomie) der Schilddrüse die Ursache der Überfunktion gefolgt in der Häufigkeit vom Morbus Basedow.


Schilddrüsenautonomie als Auslöser der Schilddrüsenüberfunktion, findet sich bei Frauen öfter als bei Männern; das Verhältnis beträgt hier 4:1. Die Schilddrüsenautonomie kommt vor allem bei älteren Menschen vor. Unter "Autonomie" versteht man in diesem Zusammenhang, dass die Schilddrüse unabhängig von äusseren Einflüssen nach ihren eigenen Gesetzen funktioniert. Im Fall der Schilddrüsenautonomie bedeutet dies, dass sich die bedarfsgerechte Hormonbildung von der Kontrolle durch die übergeordneten Zentren im Gehirn – Hypothalamus und Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) – entkoppelt. Die Schilddrüsenautonomie hat ihre Ursachen in der Regel in einem Jodmangel. Von der Autonomie können die gesamte Schilddrüse oder aber nur bestimmte Bereiche betroffen sein. Einen solchen Bereich bezeichnet man als autonomes Adenom.


Morbus Basedow (Immunhyperthyreose) durch Überaktivität aller Schilddrüsenzellen. Neben einer erblich bedingten Veranlagung gelten Virusinfektionen sowie äussere Faktoren (Umwelteinflüsse) als mögliche Auslöser. Im Fall des Morbus Basedow aktivieren dann Antikörper fälschlicherweise die Hormonproduktion im Schilddrüsengewebe: Ein gegen körpereigene Antigene gerichteter Antikörper (sog. Autoantikörper) ahmt die Wirkung des schilddrüsenstimulierenden Hormons (Thyreoidea-stimulierendes Hormon, TSH) nach. Die Autoantikörper heissen TRAK (TSH-Rezeptora utoantikörper). Als Folge bildet die Schilddrüse eine unkontrolliert grosse Menge an Schilddrüsenhormonen – es kommt zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Da solche autoimmunen Vorgänge die basedowsche Krankheit auslösen, heisst sie fachsprachlich auch immunogene Hyperthyreose oder Immunhyperthyreose. Morbus Basedow, ist die häufigste Ursache für die Überfunktion der Schilddrüse, Frauen sind fünfmal häufiger betroffen als Männer (Verhältnis 5:1). Jährlich tritt Morbus Basedow etwa bei 40 von 100.000 Menschen auf, ein Drittel der Betroffenen ist jünger als 35 Jahre.


Therapie

Die Schulmedizinische Therapie ist etwas einseitig, es besteht die Gefahr der rein symptomatischen Behandlung. Die kombinierte Therapie mit Naturheilkunde ist möglich und sinnvoll bei der Hyperthyreose.


Ziel der naturheilkundlichen Therapie ist die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache der Regulationsstörung z.B. hormonelles Ungleichgewicht wie durch Östrogendominanz oder eine Hormonspirale die Hyperthyreose auslöste, sollte diese entfernt werden um unterdrückende Behandlungen mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffene zu vermeiden. 


Literaturquelle

- https://www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-ueberfunktion.php

- Hans Peter Exer, Dipl. NHP TEN, Luzern 2024