Naturheilpraxis Exer
Morbus Basedow


Morbus Basedow


Was ist Morbus Basedow?

Erhöhter TRAK Wert im Blut ist für Basedow typisch und bezeichnet diese Krankheit.

TRAK ist die Abkürzung für "Thyreotropin-Rezeptor-Antikörper der Schilddrüse.

Jeder Mensch, der erhöhte TRAK-Werte aufweist ist an Basedow erkrankt und die Höhe dieses Antikörpers zeigt auf, wie ausgeprägt die Krankheit ist.

Frauen sind 5mal häufiger davon betroffen als Männer. Zwei Drittel der Betroffenen Erkranken nach dem 35. Lebensjahr.


Warum sind Frauen 5mal häufiger betroffen? Das ist ein Hinweis auf Dysbalance im Hormonhaushalt der durch verschiedenen Faktoren bedingt sein kann.


Wenn wie so oft nur das TSH (Schilddrüse-stimulierendes Hormon) im Serum gemessen wird anstelle auch die Schilddrüsenhormone fT4, fT3 sowie die Schilddrüsenantikörper, kann eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse längere Zeit verdeckt und unerkannt verlaufen. 


Wenn der TRAK-Wert in Serum hoch ist, dann sind viele Antikörper im Blut, die sich in der Schilddrüse an jene Stellen heften, die eigentlich für das TSH bestimmt sind. Die TRAK stimulieren (ähnlich wie TSH; Schilddrüse-stimulierendes Hormon) die Follikelepithelzellen der Schilddrüse und regen diese zur verstärkten Hormonproduktion an. Die Jodaufnahme der Schilddrüse wird gesteigert, die Schilddrüsenhormone T3 und T4 werden vermehrt produziert und vermehrt ausgeschüttet. Es entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Unlogisch dazu wird manchmal das Wachstum der Schilddrüse angeregt, was oft eine Grössenzunahme der Schilddrüse bedeutet.


Bei Morbus Basedow können die Antikörper auch andere Organe (Augen, Bindegewebe von Unterschenkeln, Händen und Füssen) attackieren.


Welche Symptome treten bei Basedow auf mit Schilddrüsenüberfunktion?

Bei vielen Patienten mit einem Morbus Basedow stehen die Symptome der Schilddrüsenüberfunktion im Vordergrund.

  • Herzrhythmusstörungen, unruhiger Herzschlag, Tachykardie (Herzrasen), hoher Puls, Hoher Blutdruck,
  • Nervosität, innere Unruhe, Schlafstörungen,
  • stetiger Gewichtsverlust, Heisshunger, gesteigerter Appetit,
  • Durchfall,
  • Vermehrtes Schwitzen,
  • Wärmeintoleranz,
  • Haarausfall,
  • Stimmungsschwankungen bis hin zur Aggressivität,
  • Erschöpfung und Kraftlosigkeit,
  • Tremor der Hände.


Weitere Symptome die auftreten können sind u.a.

  • Kopfschmerzen, Migräne,
  • Zyklusstörungen bei der Frau wie schmerzhafte Menstruation (Dysmenorrhoe), Menstruationskrämpfe.


Es müssen nicht immer alle Symptome der Überfunktion gleichzeitig oder gleich schwer auftreten. Manchmal steht ein bestimmtes Symptom, wie z. B. die Tachykardie (beschleunigter Pulsschlag) im Vordergrund.


  • Im Verlauf des Morbus Basedow kann es zu zahlreichen Wechselwirkungen zwischen Schilddrüsenhormonen und Sexualhormonen (Östrogene, Progesteron, Androgene und Prolaktin) kommen.
  • Da Morbus Basedow eine Erkrankung des Immunsystems ist, sind oft auch andere Autoimmunerkrankungen zu erkennen, wie z.B. Diabetes Typ 1, Gastritis Typ A, Lupus, Mangel an Blutplättchen (M. Werlhof), Vitiligo, Morbus Addison, chronische Polyarthritis u.a.


Was Ursachen kommen in Frage für Morbus Basedow?

Über die Ursache gibt es in Expertenkreisen immer noch wenig erwiesene Fakten.

Mögliche hormonelle Komponenten: Cortisol, Estradiol, Hormonspirale, hohe T4-Substitution, Nebennierenermüdung, Diabetes mellitus Typ 1, Nebennierenunterfunktion (Morbus Addison).

Gerade bei jungen Frauen könnte die jahrelange Hormonanwendung der Antibabypille oder Hormonspirale eine zentrale Rolle spielen.


Weitere mögliche Komponenten: Genetik, Dauerstressbelastungen, Virusinfektionen z.B. reaktivierte Epstein-Barr-Virus-InfektionDarmerkrankungen (Zöliakie, Leaky-Gut Syndrom), Mikronährstoffmängel, Umweltgifte, Fehlernährung, hohe Dosis Kaliumjodat, Jod.


In Familien mit Morbus Basedow finden sich auch häufig Menschen mit Hashimto-Thyreoiditis.


Wie wird Morbus Basedow diagnostiziert?

  • TSH kann anfangs unauffällig sein und erst später subklinisch erniedrigt bis klinisch bestätigte Hyperthyreose.
  • fT3 (freies Triiodthyronin) im oberen Drittel oder darüber.
  • fT4 (freies Tetraiodthyronin) im mittleren bis unteren Drittel.
  • TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörper) über ¼ vom angegebenen Normwert.
  • TPO-Ak (Thyreoidale Peroxidase Antikörper) nur manchmal über ¼ dem Normwert.
  • TAK (Thyreoglobulin-Antikörper) oft zusätzlich über der angegebenen Normspanne.


Aus diesen Grund messe ich in der Naturheilpraxis Exer gerne TSH, fT4, fT3 und Schilddrüsenantikörper routinemässig da immer wieder Antikörper erhöht auftreten bei unauffälligem TSH-Wert. Dadurch kann frühzeitig eine Behandlung begonnen werden.


Wie sieht die Therapie von Basedow in der Naturheilpraxis Exer aus?

In der Naturheilpraxis Exer werden häufig Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen und anderen hormonellen Erkrankungen behandelt.


Die Schilddrüse kann in so vielfältiger Weise erkranken und die Erkrankung löst fast immer Beschwerden im gesamten Organismus aus. Für den dipl. Heilpraktiker und dipl. Homöopathen Hans Peter Exer sind Schilddrüsenerkrankungen systhemische Erkrankungen, die den gesamten Organismus und die Lebenskraft in Mitleidenschaft ziehen. Vor diesem Hintergrund erscheint die – vielleicht auf den ersten Blick verlockende – Lösung, einfach täglich die Schilddrüsenhormonproduktion zu blockieren, zu oberflächlich und einseitig. Bei den Autoimmunerkrankungen wie dem Basedow ist es leicht anhand des Blutbildes zu sehen, dass zwar der TSH Spiegel reguliert werden kann, jedoch die Aktivität der Krankheit weiter fortschreitet, messbar an den steigenden oder bleibenden Antikörper-Werten. Im akuten Krankheitsfall sind Hormonblocker oft eine gute Lösung, doch Patienten fühlen sich zurecht unverstanden und abserviert d.h verwaltet nicht betreut, da die tägliche Tablette bis ans Lebensende nicht als langfristig zufriedenstellende Lösung erscheint.


Zu erfolgreichen ganzheitlichen Therapie der Schilddrüsenerkrankungen werden mittels Blutuntersuchungen die Werte der Schilddrüsenhormone und weitere Hormone sowie Mikronährstoffen kontrolliert um auch ggf. mögliche Ursachen und Defizite zu analysieren. Da es nicht reicht einfach die Schilddrüsenhormonproduktion zu blockieren sondern auch die Ursache muss behoben werden. Sehr oft sind nicht nur hormonelle Dysbalancen bei der Schilddrüse vorhanden sind, sondern auch bei anderen Hormondrüsen wie den Nebennieren (Adrenalin, Cortisol, Testosteron) und den Eierstöcken (Estradiol, Progesteron, DHEA, Testosteron). Deshalb gehört eigentlich zur Diagnostik ein umfassender Hormonstatus genauso dazu sowie weitere Laborparameter. Das ist leider nicht Standart.


Weitere Diagnostik-Methoden der Naturheilpraxis Exer sind traditionelle Untersuchungen wie u.a. Irisdiagnostik, Zungendiagnostik und Pulsdiagnostik.


Zusätzlich wird eine ausführliches Erstgespräch (Anamnese) durchgeführt, in der der Patient alles beschreibt, was er an Beschwerden hat, was der Krankheit vorausging und wie das Leben vor der Krankheit aussah. Es wird Bezug genommen auf die aktuelle Lebenssituation mit ihren Herausforderungen und der Kranke als Mensch mit seinen Eigenheiten und Charakteristika wahrgenommen. So ergibt sich ein rundes Bild des Patienten mit seiner individuellen Krankheit und nach homöopathischer Analyse der Anamnese verrät diese das benötigte individuelle homöopathische Mittel. Alleine die Diagnose reicht nicht für die Arzneiauswahl.


Der Patient erhält nach der Erstanamnese sein individuelles Therapiekonzept.Der Verlauf wird anhand des subjektiven Befindens und der Blutwerte untersucht. Je nach Patient ist keine schulmedizinische Begleitung notwendig oder diese wird zunächst beibehalten und im Verlauf reduziert und ggf. abgesetzt.
Durch das Verständnis der Erkrankung und des Kranken werden häufig psychische Konflikte und Themen sichtbar. Ich begleite die Patienten, diese aufzudecken und ermutige sie, diese zu lösen und wieder zu sich zu finden um selbst zur Genesung beizutragen.


Durch die ganzheitliche Behandlung kann eine Störung und Zerstörung der Schilddrüse sehr häufig vermieden werden. Antikörper können verschwinden, d.h. es kommt zur Heilung der Krankheit statt die Symptome zu verdecken. Wenn die Beschwerden der Schilddrüsenerkrankung verschwinden ist es sinnvoll, noch einige Zeit weiter zu behandeln um auch weitere Kofaktoren als Ursachen wie EBV oder andere virale Infektionen, Darmerkrankungen, hormonelle Ungleichgewichte zu behandeln,damit der Patient möglichst kein Rezidiv bekommt. 


Wie sieht die schulmedizinische Therapie aus?

  • Die Therapie erfolgt in der Regel zunächst über etwa ein Jahr mit Medikamenten, die die Schilddrüsenhormonproduktion blockieren (Thiamazol, Carbimazol, Methimazol, Propylthiouracil). Nach dieser Zeit besteht eine etwa 50%ige Chance, dass die Überfunktion gesenkt wurde und die Medikamente nicht weitergegeben eingenommen werden müssen. Die Schilddrüsenüberfunktion ist oft schon früher beseitigt, ein zu frühes Absetzen der Medikamente kann aber zu einem Wiederauftreten der Überfunktion führen, da die Medikamente nicht nur die Überfunktion unterdrücken sondern auch einen günstigen Einfluss auf das Autoimmunsystem haben.
  • Wenn nach ein- bis anderthalbjähriger Behandlung keine Besserung vorhanden ist, sollte eine Entscheidung für eine Behandlung erfolgen, die eine Ausschaltung der Schilddrüsenfunktion zur Folge hat. Eine über viele Jahre währende oder sogar lebenslange Behandlung mit blockierenden Schilddrüsenmedikamenten wird vermieden, da unerwünschte Wirkungen auftreten können. Eine dauerhafte Ausschaltung der Schilddrüsenfunktion kann durch eine Radiojodtherapie oder eine Operation erfolgen. Sofern nicht zusätzliche verdächtige Knoten in der Schilddrüse vorliegen oder die Schilddrüse sehr gross ist (grösser 50 ml Volumen, gemessen im Ultraschall) ist die Methode der Wahl die Radiojodtherapie, die heute auch gefahrlos bei jungen Menschen angewendet werden kann. Nach der Radiojodtherapie oder der Operation (Entfernung der ganzen Schilddrüse) ist es notwendig, dass der Patient dauerhaft das Schilddrüsenhormon ersetzt. Dies ist jedoch mit wesentlich weniger Komplikationen und Nebenwirkungen verbunden als die dauerhafte Einnahme von blockierenden Substanzen.


Aktualisiert: 19.10.2024


Quellen:

  • www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-basedow.php 
  • www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/morbus-basedow/
  • www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/morbus-basedow/
  • www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/morbus-basedow/ 
  • www.forum-schilddruese.de/erkrankungen/schilddruesenueberfunktion/patienten-fragen-nach
  • www.endokrinologie.net/pressemitteilungen-archiv/120515.php
  • www.endokrinologie.net/krankheiten-schilddruese-basedow.php
  • Hans Peter Exer, Dipl. Naturheilpraktiker, dipl. klassischer Homöopath, Luzern, 2024